End-Zeit Zeit fürs Evangelium

Zu allen Zeiten haben Menschen sich für die Zukunft interessiert: Was kommt auf uns zu? AuchJesus hat mit seinen Jüngern über „das Ende“ (Mt 24,6+14), also die „Endzeit“ gesprochen. Einmal war das wenige Tage vor seinem Tod am Kreuz, nachdem er ihnen die Zerstörung des Tempels angekündigt hatte: „Als er aber auf dem Ölberg saß, traten seine Jünger für sich allein zu ihm und sprachen: Sage uns, wann wird das sein, und was ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitalters?“ (Mt 24,3) Wie sie wünschen auch wir uns klare Orientierung, am besten einen „Fahrplan“, damit wir uns auf die kommenden Ereignisse einstellen können. – Jesus gab seinen Jüngern Antwort – und es ist wichtig zu sehen, wie er antwortete!

Achtung: Irreführung!

„Seht zu, dass euch niemand verführe!“ (Mt 24,4) Bevor Jesus seine Jünger über irgendwelche „Fakten“ informierte, Wolken Meerwies er sie hin auf ihr eigenes Denken und Empfinden. Jesus gibt uns ganz persönliche Orientierung: mit welcher Haltung sollen wir in die Zukunft hineingehen?

In seiner Rede zählt Jesus eine Reihe von Katastrophen auf, über die heutzutage die Medien berichten: Kriege und Kriegsgerüchte, Hungersnöte und Erdbeben (Mt 24,6+7), nach Lukas 21,11 auch noch Seuchen, Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel. Als allererstes – und damit als wichtigstes – spricht Jesus aber über ein ganz anderes Thema: „viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus! Und sie werden viele verführen.“ (Vers 5) Wer meint, in der Endzeit gehe es um eine Abfolge von Katastrophen, hat sich schon gewaltig getäuscht. Es geht zunächst und ganz zentral um einen „Namen“, das heißt: um eine Person.

Der Apostel Petrus hat das ein paar Wochen später in einem Verhör vor dem Hohen Rat deutlich formuliert. Indem er auf einen Gelähmten hinwies, der durch den Glauben an Jesus Christus geheilt worden war, sagte er: „Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, den ihr gekreuzigt habt, den Gott auferweckt hat aus den Toten – in diesem Namen steht dieser gesund vor euch. … Und es ist in keinem anderen das Heil; denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen.“ (nach Apg 4,7-12)

Von diesem Namen schrieb auch der Apostel Paulus: „Christus Jesus … erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz. Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen.“ (vgl. Phil 2,5-11)

Wenn der lebendige Gott Jesus Christus diesen höchsten aller Namen verliehen hat, werden natürlich die gottfeindlichen Mächte alles daransetzen, diese Tatsache zu verdunkeln. Wenn im Namen von Jesus Christus Menschen gerettet werden können, wird Satan alle möglichen Täuschungsmanöver anwenden, damit nur ja möglichst viele irregeführt werden und diesen Retter nicht kennenlernen.

Dazu benutzt er eine ganze Menge von Methoden:
  • Einzelpersonen, Parteien oder „Bewegungen“ locken mit falschen Heilsversprechen: „Ich (wir) bringe(n) der Welt das Heil!“
  • Verfälschungen: „Jesus war (nur) ein Prophet, ein Sozialreformer …”
  • Die Botschaft von Jesus Christus soll durch Verschweigen verschwinden; er selber soll durch Verspotten, Witze, satirische Filme lächerlich gemacht werden!
  • Ablenkung und Ersatz: „Fülle des Lebens gibt es auch ohne Jesus!“
  • … und schließlich treten auch noch falsche Messiasse auf, die sich allen Ernstes an die Stelle von Jesus Christus stellen wollen und behaupten: „Ich bin der Christus!“

Das alles nur, damit Menschen irregeführt werden und nicht durch den Glauben an den Namen des Retters, Jesus Christus, ewiges Leben empfangen!

Darum die dringende Mahnung unseres Herrn Jesus Christus: „Seht zu, dass euch niemand verführe!“ In unser aller Leben geht es letztlich – auch in der „End-Zeit“ – um ein einziges Thema: den Namen unseres Herrn Jesus Christus, durch den Gott Menschen retten will. Das Nein zu Jesus ist die entscheidende Sünde. (Joh 16,7-9)

Auf Jesus kommt es also an! – Das Entscheidende ist, Jesus zu „haben“, mit Jesus zu leben und ihn immer besser kennenzulernen; sich nicht in die Irre führen und von ihm wegziehen zu lassen.

Vorsicht vor Panikreaktionen!

Die Ereignisse, die uns besonders ängstigen und aufwühlen, erwähnt Jesus erst an zweiter Stelle: „Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören.“ und setzt sofort dazu: „Seht zu, erschreckt nicht! Denn es muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende.“ (Mt 24,6)

Wieder scheint es ihm weniger um die konkreten Ereignisse zu gehen. Jesus ermahnt seine Jünger vielmehr, auf sich selber und ihre Gefühle zu achten: Seht zu, erschreckt nicht! Er weiß um die Gefahr, in der Panik die Orientierung zu verlieren! Leicht lassen wir uns durch Angst und Erschrecken lähmen oder tun irgendetwas Sinnloses. Andererseits können wir aber auch kopflos vorhandene Möglichkeiten übersehen, Schaden zu begrenzen …

… und vor allem übersehen wir völlig, auf was es in der Endzeit wirklich ankommt: „Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“ (Mt 24, 14)    Damit sagt unser Herr Jesus Christus doch: Mitten im Chaos von Kriegen, Erdbeben, Hungersnöten und Christenverfolgung gibt es ein Evangelium, eine gute Nachricht! Die Weltgeschichte wird nicht in der totalen Katastrophe enden.

Jesus Christus kann und wird seine Gemeinde inmitten aller Katastrophen retten und bewahren. Im Blick auf „seine Schafe“ sagte er: „Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.“ (vgl. Joh 10, 27-29)

Es gibt Rettung vor der größten Katastrophe, dem ewigen Verlorensein. Diese gute, frohe, aber sehr wohl auch ernste Nachricht dürfen wir den Menschen nicht vorenthalten. Das Evangelium wird nicht wertlos, auch wenn „die Gesetzlosigkeit überhandnimmt“ und „die Liebe der meisten erkalten“ wird (Mt 24,12). Es ist nicht abhängig von der Zustimmung der Menschen und der Zahl der Anhänger; es ist Gottes Evangelium, „Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden“ (Röm 1,16).

Unser Herr prophezeit sogar: „dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden“. Nicht, ob es auch in der letzten Zeit noch verkündigt werden wird, ist die Frage, sondern nur, ob wir uns daran beteiligen. Ob wir tun, worauf es ankommt! Aufgrund der Worte unseres Herrn müssen wir uns überprüfen: Wie stark interessieren wir uns für Weltpolitik? Und wie groß ist unser Interesse für die Weltmission?

Wenn wir uns Gedanken über die „Endzeit“ machen, ist es das Wichtigste, uns ganz praktisch an dem Wichtigsten zu beteiligen: „Das Evangelium … wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“

 

Dieser Artikel erschien in Orientierung: M #spezial, Ausgabe 22-3/4. Er darf kopiert werden unter Angabe der Quelle „Orientierung: M e.V.“. Bitte informieren Sie uns über die Verwendung des Artikels.