Muslimische Autoren malen gerne ein makelloses Bild ihres Propheten Mohammed, wie duldsam und großzügig er gewesen sein soll, selbst seinen Feinden gegenüber. Wie sind die Fakten? Mohammed erfuhr in Mekka seit Beginn seiner islamischen Predigt (610 n.Chr.) massiven Widerstand. Die Gründe dafür lassen sich im Koran und den Hadith-Sammlungen nachlesen: Mohammed musste sich ständig mit den Vorwürfen auseinandersetzen, dass er nur Märchen aus alter Zeit ausgrabe (z. B. Sure 21,5), dass er nur die Lehren anderer kopiere (16,103), dass er lüge (3,184), dass er zaubere (54,2) und dass er besessen sei (68,2).

Ablehnung durch die Araber

Die Bewohner der arabischen Halbinsel, die vielen Göttern anhingen (vgl. z. B. Sure 7,70), lehnten seine Lehre vom einzigen Gott ab. Vielgötterei war ein einträgliches Geschäft für eine Oasenstadt, die kaum Einnahmequellen besaß. Der Götzendienst zog viele Stämme an und warf für die ortsansässigen Familien durch Wallfahrten, Opferdienste und Handel einen beträchtlichen Gewinn ab. All dies wurde durch Mohammeds Predigt gefährdet. – Die wenigen Anhänger Mohammeds wurden manchmal am Gebet gehindert, erniedrigt und manche sogar getötet. Mohammeds Situation wurde unhaltbar, und er musste im Jahr 622 nach Christus von Mekka nach Medina auswandern. In der späteren Zeit von Mohammeds Verkündigung, insbesondere in den medinischen Suren ab 622 n. Chr., wird deutlich, dass auch die Juden und Christen, die sogenannten Schriftbesitzer, seine Lehre ablehnten.

Ablehnung durch jüdische Stämme

Mohammeds Lehre widersprach den Aussagen des jüdischen Alten Testamentes. Er erwähnte zwar viele alttestamentliche Propheten wie Abraham, Hiob, Mose, David und andere. Jedoch portraitierte er sie nur ansatzweise, und es entsteht der Eindruck, dass ihre Geschichten seine eigene Berufung als Prophet untermauern sollten. Die Juden merkten, dass Mohammed außerbiblische Sagen aufnahm, wie z. B. Salomos Fähigkeit, die Sprache der Vögel und Dämonen/Engel zu beherrschen (27,16ff). – Mohammed aß Kamelfleisch und andere Speisen, die den Juden als unrein galten (3.Mose 11,4); deshalb konnte er nach ihrem Verständnis der Bibel kein Prophet Gottes sein. Außerdem lehnten die Juden nach der Zerstörung Jerusalems (Bar-Kochba-Aufstand 132-135 n. Chr.) einen weiteren „politischen Messias“ ab. Denn solche Aufstände hatten schließlich zur Zerstörung der letzten Reste eines größeren geschlossenen jüdischen Siedlungsgebiets geführt. Deshalb begannen ab 624 n. Chr. die Juden, Mohammed öffentlich zu entlarven, zu verspotten und feindselig zu behandeln. Mohammed versuchte zwar, sie zu gewinnen, indem er ihnen Zugeständnisse machte, wie die anfängliche Gebetsrichtung der Muslime nach Jerusalem und das Aschura-Fasten, das an den jüdischen Versöhnungstag erinnert. Doch die jüdische Ablehnung blieb endgültig.

Ablehnung durch Christen

Christen lehnten Mohammed und seine Unterweisung hauptsächlich aus Lehrgründen ab. Mohammed predigte gegen die Dreieinigkeit (5,73; 4,171), gegen die Präexistenz und Gottessohnschaft (9,30; 19,35) von Jesus Christus, gegen seinen Sühnetod am Kreuz (4,157) und er lehnte seine Gottheit ab (5,17). Laut muslimischer Kommentatoren (Tabari, VI pp. 150-151; Wahidi, pp. 90-91) kam eine christliche Delegation von Nadschran zu Mohammed, um mit ihm Glaubensgespräche zu führen. Mohammed forderte sie auf, Muslime zu werden, was diese allerdings ablehnten.

Mohammeds Reaktion auf seine Ablehnung

Mohammed reagierte in Mekka völlig anders auf Ablehnung als später in der Stadt Medina. In Mekka drohte er mit dem kommenden Gericht und ermahnte seine Anhänger zur Geduld und zum Ertragen von Unrecht, bis Gott zur Abrechnung einschreiten werde (z. B. 20,135; 90,17). Als er sich in Medina der Ablehnung der Juden bewusst wurde, kämpfte er zunächst theologisch gegen sie. Er warf ihnen vor, die Propheten zu töten (2,61), das Wort Gottes zu verdrehen (2,75), Wucherzinsen zu nehmen (5,42) und Betrüger zu sein (9,34). Dafür werden sie in der Hölle landen (2,174). Gott habe schon früher die Juden verflucht (2,88) und einige von ihnen in Affen und Schweine verwandelt (5,60). Danach begann Mohammed, gegen die drei jüdischen Stämme in Medina mit Gewalt vorzugehen (9,29-30.39). Den ersten jüdischen Stamm Banu Qaynuqa vertrieb er im April 624 – weil eine arabische Frau angeblich durch einen Juden beleidigt worden war. Den zweiten jüdischen Stamm Banu Nadir vertrieb er 625 (Sure 59,4), wobei er dessen Landbesitz beschlagnahmte. Beim dritten jüdischen Stamm Banu Qurayza suchte er 627 eine Endlösung: die Angehörigen dieses Stammes hatten sich im Grabenkrieg neutral verhalten und wollten Mohammed nicht helfen. Obwohl sie sich ergaben, ließ Mohammed mindestens 600 Männer hinrichten und verkaufte Frauen und Kinder in die Sklaverei. Dieses Ereignis wird in islamischen Propagandapublikationen oft unterschlagen (z. B. „Die Geschichte des Islams“, Prof. Dr. Muhammed Hamidullah, Genf 1973, Band 1, S. 32/33). Auch andere jüdische Siedlungen bekämpfte er und zwang sie zumindest zu erheblichen jährlichen Naturalabgaben. Einzelne Spötter und Gegnerinnen ließ er hinterlistig beseitigen. Z. B. kritisierte Frau Asma Bint Marwan Mohammed dafür, einen Mann namens Abu Afak ermordet zu haben. Er hatte gegen Mohammed Spottgedichte verfasst. Asma Bint Marwan wurde für ihre Kritik an dieser Bluttat selbst im Schlaf ermordet. – Mohammed autorisierte die Ermordung von Sallam Ibn Abu’l-Huqayq unter dem Vorwand, Verpflegung zu erbitten. – Ka`b bin al-Ashraf wurde als Jude, der gewaltlos gegen Mohammed opponierte, ermordet, als er noch unter dem Schutz des Friedensvertrags mit Mohammed stand. Anhänger Mohammeds durften mit seiner Erlaubnis lügen und so tun, als würden sie ihre Waffen als Bürgschaft für zwei Kamelladungen Verpflegung abgeben. In Wahrheit metzelten sie ihn im Nachthemd nieder…

630 n. Chr. marschierte Mohammed mit 10.000 Anhängern unter Waffen in seiner Heimatstadt Mekka ein, die ihm früher feindlich gesonnen war. Er vergab seinen Gegnern großzügig – bis auf 10 persönliche Feinde, die ihn jahrelang verspottet hatten. Sie ließ er töten. Alle anderen wurden „freiwillig“ Muslime. Die Ablehnung des Islam und Mohammeds wird mit Diskriminierung bis hin zur Gewaltanwendung beantwortet: Mohammed verlangte von seinen Anhängern, dass sie weder Juden noch Christen zu Freunden nehmen (5,51). Juden und Christen müssen zu einer Kopfsteuer gezwungen werden (9,29). Das alles, obwohl manche Aussagen auch moderat von Christen und Juden sprechen (2,62; 5,82). Diese Verse werden jedoch durch spätere aufgehoben (2,106). Mohammed verpflichtete die Muslime (8,16; 61,10-12), kriegerisch gegen Nichtmuslime vorzugehen: „Und tötet die heidnischen Gegner, wo immer ihr sie zu fassen bekommt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben! Der Versuch, Gläubige zum Abfall vom Islam zu verführen, ist schlimmer als Töten.“ (2,191). – Am Ende seines Lebens soll Mohammed befohlen haben, alle Juden und Christen aus der arabischen Halbinsel zu vertreiben (Sahih Muslim vol.3 book 17 no.4366 p.965). – Muslime, die vom Islam abfallen, sollen laut Hadith getötet werden.

Beurteilung

Während im normalen Leben der innere Charakter einer Person verborgen bleiben mag, tritt er in Bedrängnis und Ablehnung ans Tageslicht. Auch im Alten Testament wurden Propheten abgelehnt und wie wir wissen Jesus Christus selbst. Jesus rächt sich nicht für Bosheiten. Im Gegenteil: er betet für seine Mörder am Kreuz: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23,34). Eine andere Aussage kennzeichnet seine Beziehung zu Gewalt so: „Steck dein Schwert weg; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“ (Mt 26,52). Als manche Städte seine offensichtlichen Wundertaten abweisen, nimmt Jesus das Gericht Gottes nicht selbst in die Hand. Er kritisiert deutlich ihr Fehlverhalten. Er weist auf den kommenden Gerichtstag hin (Mt 11,21). Selbst seine eigenen Feinde möchte er retten! – Ganz anders ist das Lebensvorbild Mohammeds, der sich in seinen letzten Jahren mit Blutvergießen an seinen Gegnern rächte und seine Widersacher auf brutale Weise ausschaltete. Wen wundert es da, wenn muslimische Extremisten auf den Spuren ihres Propheten das gleiche Verhalten offenbaren? – Aus diesem Zusammenhang kann man muslimische Reaktionen wie die vom November 2004 verstehen, als Theo Van Gogh durch einen Muslim ermordet wurde, weil er einen islamkritischen Film gedreht hatte: es wurde eine Muslima gezeigt, die zur Ehe gezwungen, missbraucht und durch ihren Onkel vergewaltigt wurde. – Solche Reaktionen zu verstehen, heißt aber nicht, sie zu dulden oder gar gutzuheißen!

 

Orientierung 2011-01; 01.02.2011

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