Was uns der Schneider Ischo alles lehren kann

Die Ladenmieten in Wiesbaden sind sehr hoch. Natürlich können sich Änderungsschneider oft nur Ladenlokale von wenigen Quadratmetern leisten. So auch mein Freund Ischo. Im nahen Modegeschäft und an zwei Stellen auf der Straße macht er auf seine Schneiderei aufmerksam. Aber wer den Laden betritt, merkt schnell, dass dieses Geschäft nicht groß ist. Im Vorraum befindet sich ein kleiner runder Tisch und zwei Stühle für die Kunden. Von diesem Vorraum durch einen Vorhang getrennt ist der eigentliche Arbeitsraum. Bruder Ischo kommt ursprünglich aus dem Süd-Osten der Türkei und gehörte zur Syrisch-Orthodoxen Kirche. In Deutschland hatte er intensive Kontakte zu den Zeugen Jehovas. In dieser Zeit lernte er die Bibel so gut kennen, dass er sogar merkte, wie „unbiblisch“ manche Ansichten der Zeugen Jehovas sind. Später musste er einmal sechs Monate in Untersuchungshaft verbringen. Dort wurde er regelmäßig von einer Mitarbeiterin des Schwarzen Kreuzes besucht, und wieder las Ischo in der Bibel. Seit einem guten Jahr weiß er ganz persönlich, dass Jesus Christus sein Retter ist und dass er ihm sehr sehr viel zu verdanken hat. Er will das neue Leben aus Gott nicht für sich behalten. Auf dem kleinen runden Tisch neben den Stühlen für die Kunden stehen zwei Flaschen mit Mineralwasser und leere Becher. Was dann vom kleinen Tisch noch übrig bleibt, ist bedeckt mit evangelistischen Heften und Büchern in etwa zehn Sprachen. Auch Jesus-Videos in diversen Sprachen hat Bruder Ischo vorrätig. Unaufdringlich, aber kaum zu übersehen.
Haben auch Sie Kunden und eine Ecke oder ein Brett, auf dem Sie Schriften zum Mitnehmen auslegen könnten? Haben auch Sie Jesus Christus viel zu verdanken? In Sachen Verteilmaterial helfen wir Ihnen gerne.

Orientierung 2004-03, 23.06.2004

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