„Islamisierung“ – Furcht und Zuversicht aus christlicher Perspektive. A. war viele Jahre christlicher Gemeindeleiter in einer Untergrundgemeinde im Norden Sudans. Als Betroffener gibt er in seinem Erfahrungsbericht Einblick in seinen Lebensalltag im Sudan.

Stell dir vor, jeder Sonntag verwandelt sich in einen Freitag und jeder Montag in einen Samstag… Lasst mich euch einen kleinen Einblick in den Lebensalltag eines islamischen Staates geben. Nennen werde ich Punkte, die das Leben eines Christen in einem solchen Staat gefährden.

Sicherheit: Als Christ in einem islamischen Staat zu leben, war für mich wie ein Haus ohne Tür und Dach. Jeder kann eintreten und dich belästigen, nur weil du kein Muslim bist.

Verfolgung: Es gibt Gemeinden, die still im Untergrund funktionieren, aber wenn die Gläubigen gefunden werden, bekommen sie starke Schwierigkeiten, die tödlich enden können.

Freiheit: Können wir es Freiheit nennen, wenn jemand gezwungen wird, Kleidung zu tragen, die er nicht tragen will? Und wenn jemandem nicht erlaubt ist, Orte zu betreten, nur weil er einen anderen Glauben hat, und wenn jemand nicht abends auf die Straße kann, weil er einen christlichen Namen trägt?

Geschäfte: Ich hatte ein Internetcafé in Khartum und es lief gut, und plötzlich war ein muslimischer Nachbar sehr wütend, kam herein und verbrannte meine Dokumente und mein Leben war in Gefahr. Ich war gezwungen zu fliehen.

Jetzt lebe ich in Deutschland und ich rieche die frische Luft der Freiheit zum ersten Mal in meinem Leben. Ich lerne Deutsch. In einem Integrationskurs beschäftige ich mich mit der Kultur dieses Landes. Ich freue mich über meine vielen Möglichkeiten, hier Gott zu dienen. Gott ist gnädig.     A.

Nach zunehmenden Druck durch den Sicherheitsdienst machte A. sich auf den Weg zu seinen Familienangehörigen nach Deutschland. Dank seiner Sprachkenntnisse (Arabisch, Englisch, Tigrinja) ist er in der evangelistischen Arbeit unter Flüchtlingen eine große Hilfe. Beten sie bitte für A. und für die Christen im Nord-Sudan.

 

Orientierung 2016-01; 15.02.2016
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