Die junge Frau ist in Deutschland aufgewachsen und hat hier das Abitur gemacht. Ihre Familie, die aus Nordafrika stammt, ist aufgeschlossen, kontaktfreudig. So ist auch klar, dass der Tochter keine Vorschriften gemacht werden, wen sie heiraten soll oder darf. Muslim sollte „er“ allerdings schon sein.

Sie lernt einen jungen Mann aus dem Heimatland der Eltern kennen, findet ihn sympathisch, verliebt sich in ihn. Auch er verliebt sich in die junge, sehr attraktive „Dame“. Es wird schon konkret über die Verlobung nachgedacht. Da erfährt die junge Frau über Umwege, aber wahrscheinlich sehr gezielt eingesetzte „Kanäle“: eine Tante ihres zukünftigen Verlobten hatte schon lange andere Pläne; sie hatte den jungen Mann als Ehepartner für ihre eigene Tochter vorgesehen, und nun ist sie dabei, „etwas“ zu tun (irgend einen Schaden-Zauber anzuwenden), um die für ihre Absichten störende Beziehung zu unterbinden.

Als die junge Frau davon erfährt, bricht sie entsetzt sofort die Beziehung zu ihrem Freund ab. Mit solchen Sachen will sie nicht konfrontiert werden; schon die Ungewissheit, dass ein solcher Zauber ja vielleicht doch wirken könnte, löst eine gewaltige Angst aus. Und außerdem: in eine solche Verwandtschaft will sie nicht hineinheiraten. Statt mit offenen Armen aufgenommen zu werden, wird sie mit heimtückischer Bedrohung konfrontiert – und so etwas könnte sich ja ein ganzes Leben lang fortsetzen: wenn sie Kinder bekommt, könnten sie durch einen Fluch krank werden; wenn es ihnen als Familie gut geht und sie zu Wohlstand kommen, könnte aus Neid etwas getan werden, um ihnen zu schaden…

Noch als sie uns davon erzählt, ist zu spüren, wie groß ihr Schock und ihr Abscheu sind – und das Bedürfnis, sich von solchen Menschen so weit wie irgend möglich entfernt zu halten. – Aber wie oft weiß man ja gar nicht, wer auf einen neidisch ist und einem deshalb Schaden zufügen will! In unserer Nähe wohnt eine andere nordafrikanische Familie. Eines der Kinder wird schwer krank. Im Gespräch stellt der Vater die Frage, ob das wohl daran liegt, dass jemand ihnen als Familie ihr Glück nicht gönnt.

Durch Magie wird nicht nur die Beziehung zu Gott zerstört sondern auch zwischenmenschliche Beziehungen. Und weil vieles heimlich geschieht, ohne dass etwas sichtbar oder greifbar ist, wächst eine Atmosphäre der Unsicherheit, der Angst, der gegenseitigen Verdächtigungen… Man versucht sich zu schützen, weiß aber doch nicht, ob der Gegenzauber stark genug ist…

Glücklich, wer da Zuflucht hat bei dem lebendigen Gott und im Licht Seiner Wahrheit und Liebe leben kann!

Orientierung 2011-02; 20.04.2011