Einigen unserer Missionsfreunde liegen die LKW-Fahrer besonders am Herzen und so verteilen sie Neue Testamente, Traktate und Kalender auf den Rasthöfen Deutschlands. Mit einem Trucker-Church-Missionar haben wir über seine Arbeit gesprochen.

Die Trucker – Church

Rund 13.000 (Autobahn-)Kilometer mit 1,2 Millionen potentiellen Mitgliedern: Die Trucker Church (LKW-Fahrer-Kirche) hat ein Herz für die 40-Tonner auf den deutschen Autobahnen.

 

Ekkehart Fischer erzählt aus seiner Arbeit:

Mit 41 Jahren kam ich in einem Amerikaurlaub durch meine Frau zum lebendigen Glauben. Zuvor hatte ich viele Jahre im Bereich Fernverkehr gearbeitet und stand kurz davor, mich als Unternehmensberater selbstständig zu machen. Mit 53 beschloss ich, auch diese Arbeit niederzulegen und von nun an nur für Gott zu arbeiten. Ich wollte meinem Gewerbe etwas zurückgeben.

Die „Trucker Church“ – wer seid ihr und was macht ihr?

Wir sind zwar rechtlich ein Verein, aber uns interessieren weder Mitgliedschaften noch Mitgliedsbeiträge. Wir suchen nur nach Herzensfreunden, deren Herz genauso für Jesus und die Fahrer brennt wie unser eigenes. Mit unseren Freunden aus verschiedenen Gemeinden gehen wir auf die Rasthöfe und die Tankstellen und sagen den Fahrern ein großes „Danke!“.

Warum „Danke!“?

Weil wir gerne eines vergessen: Ohne die 40-Tonner auf den Autobahnen, die uns am schnellen Fahren hindern, hätten wir weder Kleidung noch Lebensmittel, kein Dach über dem Kopf und kein Bett, in dem wir schlafen: Alle Güter kommen mit dem LKW zu uns. Und anstatt dass wir den Menschen Dankbarkeit zeigen, die die Wochenenden auf den Rasthöfen verbringen, die ihre Kinder über lange Zeit nicht sehen und ihre Frauen vermissen, schimpfen wir über den Stau. Das wollen wir ändern.

Die LKW-Fahrer

Wie reagieren die Fahrer?

Sie sind oft völlig überrascht: „Wieso macht ihr das?“ ist eine häufige Reaktion. „Wir sind doch der letzte Dreck, wir stören doch nur, wir sind uninteressant.“

Für uns ist es daher ungemein wichtig, diesen Menschen etwas Wertvolles zu geben: unsere Zeit, ein Ohr zum Zuhören und die Liebe Gottes. Die Nöte der Fahrer sind durch ihre Einsamkeit geprägt. Ein Leben auf wenigen Quadratmetern, viele tausend Kilometer von den Lieben getrennt, ist schrecklich. Wir können ihnen zeigen, dass sie wichtig und nicht allein sind. Übrigens: Jesus ist der beste Beifahrer.

Einmal berichtete mir ein Fahrer, dass er einen Jungen überfahren habe. Das Kind war einfach auf die Straße gesprungen. Mit 40 Tonnen hat man da keine Chance. Niemand könne ihm verzeihen und er sich selbst sowieso nicht, auch wenn das Gericht seine Unschuld festgestellt hatte. Ich bin sehr dankbar, dass dieser Mann Gott kennenlernen durfte und die Vergebung durch Gott erfahren hat. Stundenlang und mit vielen Tränen durfte ich mit ihm beten.

Neben unseren seelsorgerischen Angeboten verschenken wir unsere Trucker-Bibel in den Muttersprachen der Fahrer, bisher mehr als 200.000mal in 18 verschiedenen Sprachen. Ich durfte schon Paare auf Autohöfen trauen, und wir sind auf verschiedenen Messen vertreten.

Auf vielen unterschiedlichen Wegen bekommen wir positive Rückmeldungen: Einmal wurde meine Frau in unserem Trucker Church–Auto angehupt. Als sie zum dem LKW hinauf sah, winkte der Fahrer ihr mit der Bibel.

Es sind diese kleinen Fingerzeige Gottes, die uns immer wieder zeigen: Unsere Aufgabe ist wertvoll und wichtig. Wir freuen uns über jeden, der sich uns anschließen möchte.

Herzlichen Dank!