Seit einiger Zeit wird der christliche Radiosender „radio shema 98.0“ (www.radioshema.com/en) in Ankara massiv bedroht, so dass die Polizei permanent mit zwei Autos vor der Tür steht. Zeitgleich geriet die protestantische Kurtuluş-Gemeinde, zu deren Arbeitszweigen auch Radio Shema gehört, derart unter Druck, dass vor Gottesdiensten bis zu 50 Polizisten jeden einzelnen Gottesdienstbesucher genau kontrollierten, um etwaige Anschläge zu verhindern. Soner Tufan, Generalmanager von Radio Shema, schrieb: „Bislang haben wir noch nie gesehen, dass uns die Polizei so ernsthaft schützt.“ Er habe erfahren, dass der Premierminister der Türkei angeordnet habe, „alles zu tun, um uns zu schützen“.

Die anderen evangelischen Gemeinden in der Türkei sind ebenfalls informiert worden, dass der IS mit Anschlägen gedroht habe, weshalb die Polizei mit verstärkten Patrouillen versuchen werde, die Gemeinden zu bewachen. Auch das Büro des Bibelkorrespondenzkurses in Istanbul (www.bccturkey.org) hat in den letzten Monaten verstärkt Drohungen vor allem per Telefon erhalten, wie aus Mitarbeiterkreisen bekannt wurde. Es wird vermutet, dass dies ebenso aus dem Umfeld des IS kommen könnte. Aufgrund der aktuellen Situation riefen türkische Pastoren und Leiter die Christen in aller Welt dazu auf, verstärkt für ihre Glaubensgeschwister in der Türkei zu beten.

(Quelle: Bonner Querschnitte 406 – Nr. 11/2016, 19.04.2016) )