Nicht nur der Westen wird islamisiert. Umgekehrt werden auch in der ganzen islamischen Welt Muslime zu Nachfolgern von Jesus Christus. Ein gewaltiger Aufbruch, der uns Mut machen sollte. Hier ein Türke, der erzählt, was ihn dazu bewogen hat, Christ zu werden.

Ich war Muslim bis zu meinem 15. Lebensjahr. Danach gab ich langsam aber sicher meine Religion auf. Die erste bemerkenswerte Begegnung mit dem Christentum hatte ich durch meinen deutschen Nachbarn. Ich hatte immer gedacht, dass religiöse Menschen einfach dumm und schwach sind. Mein Nachbar war aber ganz anders. Er war intelligent, er strahlte Zufriedenheit aus, er war immer sehr dankbar, liebevoll und freundlich. Sein Leben hat in mir Neugier auf die Bibel geweckt. Ich wollte herausfinden, was der Inhalt des Buches war, weil ich absolut keine Ahnung hatte.

Ich erhielt ein Neues Testament auf Türkisch von meinem Nachbarn. Das Leben von Jesus hat mein ­Interesse auf sich gezogen. Die Bergpredigt von Jesus (besonders Mt 5,3-10) hat meine Gedanken tief herausfordert, z. B. wie kann ein armer Mensch glücklich sein? Was Jesus hier aussprach, kollidierte mit meinem Lebensziel. Seine Barmherzigkeit und Liebe für schwache und kranke Menschen war für mich eine große Herausforderung. Gleichzeitig aber fand ich durch das Lesen innerliche Ruhe, und der kleine begrenzte Blickwinkel meines Lebens wurde größer. Es war, als hätte er meine Augen für eine neue Realität geöffnet.

Als ich las, dass Jesus am Kreuz in Schmerzen gebetet hat: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23,34) habe ich endlich verstanden, dass er für meine Sünden starb, und habe ihm mein Leben gegeben. Meine Freude war sehr groß und mein Herz wurde mit Liebe erfüllt. Ich wäre gerne rausgegangen, um alle Menschen zu umarmen, egal wer sie waren. Zwei Wochen später habe ich das Rauchen aufgegeben, weil mein Durst, Bibel zu lesen, so groß war. Ich hatte während der letzten 20 Jahre täglich zwei Schachteln geraucht! Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich nicht gleichzeitig Bibel lesen und rauchen konnte.

Ich spürte, ich bin nicht mehr allein. Jesus ist dabei. Er hat mir auch viel neue Kraft für das Leben gegeben. Die Sorgen und Probleme waren nicht weg, aber jetzt hatte ich Kapazität, mit Jesus da hindurch zu gehen. Ich habe erlebt, dass die Probleme umso kleiner werden, je näher ich Jesus bin. Wenn ich weiter weg von Jesus bin, werden meine Probleme größer. Jesus ist jetzt mein Leben, meine Zukunft und Motivation!

Orientierung 2016-01; 15.02.2016
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