Gut sein und Gutes tun entspricht dem Charakter und Willen Gottes. Gott erwartet von uns ganz schlicht das Gleiche. Wie diese überraschende Tatsache im Gespräch mit Muslimen helfen kann, zeigt unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin auf.

Gott ist gut und er tut Gutes (Ps 119,68). Er hat den Menschen geschaffen, damit er Gutes tut. Deshalb gibt es keine „gute Tat“, mit der man eine schlechte ausgleichen kann. Es ist ganz selbstverständlich und nichts Besonderes, Gutes zu tun. Denn das fordert Gott eigentlich von jedem Menschen. Er hat uns Menschen gemacht, damit wir ein Spiegel seiner Güte, Barmherzigkeit, Reinheit, seines Friedens, seiner Liebe, Wahrheit, Freude, etc. sind. Und das, um ihn mit allem zu ehren und ihn zu preisen. Gott will, dass wir anderen Menschen helfen, weil auch er den Menschen hilft und sogar seinen Feinden Gutes tut. Das Problem ist, dass sogar an unserem besten Tun etwas Unvollkommenes, Schmutziges haftet, weil es z.B. mit Stolz oder egoistischen Zielen vermischt ist. Kein Muslim, mit dem ich redete, widersprach an diesem Punkt. Aber Gott ist 100 Prozent gut und er akzeptiert nichts Unreines oder Böses. Nur ein einziger Mensch war 100 Prozent gut. Er hat nur Gutes getan, das unvermischt mit Bösem war: Jesus Christus. Er kam von Gott und er ist das Wort Gottes in Person. Er sagte immer die Wahrheit und seine Worte und Taten zeigen uns Menschen den Weg zum ewigen Leben, zu dem Gott, der vollkommen gut ist. Jesus ist nie der Macht des Bösen unterlegen. Er hat nie gelogen. Er hat nie getäuscht. Er hat nie Kompromisse mit Sünde gemacht. Er hat immer den Willen Gottes getan, lebte immer nach seinen Geboten. Er hat mit seinen Händen nur Gutes getan, er hat kein Schwert benützt, um Andersdenkende zu töten. Er hat Menschen geheilt und seine Zuhörer aufgefordert, für Feinde Gutes zu bitten. Er lebt und er kommt wieder. Deshalb ist es wichtig, ihn als Vorbild zu haben. Nur durch Jesus kann der Mensch wirklich gut sein, denn er rettet und reinigt von der Macht des Bösen, wofür jeder Mensch zu schwach ist. Gott ist gut, er sei gelobt.

Diese Aussagen helfen, den Blick weg von der eigenen Selbstgerechtigkeit hin auf die Vollkommenheit Gottes zu richten, dessen Grundsätze uns immer wieder ins Staunen bringen, in Freude und Dank versetzen. Wenn Gott es schenkt, staunen wir im Gespräch gemeinsam über Gottes Größe. Es geht nicht um die Frage, wer die bessere Religion hat, oder wer der letzte Prophet ist. Es ist dann klar, dass Jesus einzigartig ist und was „gut“ ist. Aber es kommt natürlich auch darauf an, wie man es sagt und dass man nur so viel sagt, dass der andere mitkommt oder es hören will. Der Gedanke, dass Gutes tun nichts Besonderes ist, sondern einfach Gottes Wille und dass es der Norm entspricht, überrascht fast immer, auch wenn es jedem im Prinzip klar ist.

Orientierung 2011-05; 25.11.2011