Streitthema Smartphone

„Da kommen die jungen Leute aus Afrika und dem Iran, leben hier von unserem Geld und haben alle ein teures Smartphone in der Hand!“

Täglich sehen wir die jungen Männer mit ihren Smartphones in der Hand. Sie tippen, starren auf die Bildschirme, hören mal leise Musik über Kopfhörer, mal laut – und beschallen die ganze U-Bahn. Mal haben sie sich ruhig in eine Ecke zurückgezogen und wirken wie abwesend. Mal stehen mehrere Menschen zusammen und lachen oder streiten über das, was auf dem Bildschirm gezeigt wird. Manche sehen bedrückt aus, andere machen sich lauthals über ein Video lustig.

„Das Handy ist doch noch nur ein teures Statussymbol, bezahlt durch meine Steuergelder!“

Das entspricht in den meisten Fällen nicht der (ganzen) Wahrheit. Ja, vielen dieser Männer ist ein Statussymbol tatsächlich wichtig, denn sie entstammen einer Kultur, in der Symbole des Reichtums einen viel höheren Stellenwert haben, als wir es oft nachvollziehen können. Allerdings haben auch viele ihr Handy bereits aus der Heimat mitgebracht. Die geflüchteten jungen Menschen sind nicht nur aus entlegenen Dörfern des Hindukuschs, sondern auch Studenten der modernen Städte des Irans oder aus Syrien. Denn auch dort werden Smartphones genauso alltäglich benutzt, wie hier in Deutschland: Sie dien(t)en nicht nur als Telefon, sondern man bestellte sein Essen, verlängerte Bücher in der Bibliothek, nutze sie als digitale Fahrkarte – eben so, wie man das Handy auch in Deutschland nutzen kann.

Digitale Landkarte durchs Land und die Bibel

Wasserdicht verpackt war das Handy auf der Flucht der größte Schatz, den sie mit sich trugen – nicht aufgrund des Wertes des Telefons ans sich, sondern aufgrund seiner Inhalte: Telefonnummern von Freunden und Verwandten, Fotos und Videos der jüngeren Geschwister, der Eltern und der Großeltern, die man in einem Land voller Armut und Zerstörung zurückgelassen hat.

Digitale Landkarten und Übersetzungs-Apps ermöglichten den Weg nach Europa. In Deutschland angekommen, ersetzen manche das alte oder beschädigte – und in vielen Fällen verlorene – Handy gegen ein neues: Junge Menschen spendeten öfters ihre alten Smartphones, aber für wenig Geld kann man ein günstiges Smartphone auch gebraucht kaufen. Außerdem verzichten viele jungen Menschen lieber auf eine warme Winterjacke, als auf ihr Handy. Dies ist die Brücke in die Heimat und oft die einzige Kontaktmöglichkeit zur Familie, die täglich von Gewalt, Krieg und Armut bedroht ist.

Handys bringen Orientierung in Deutschland

Das Handy dient auch als Orientierung im modernen Europa: In Facebookgruppen wie “Afghanen in Deutschland” oder “Syrer in Bayern”  tauschen sich Menschen über profane Dinge wie “was ist eine Nebenkostenabrechnung?” aus. Sie beratschlagen sich bei der Wahl der Haftpflichtversicherung oder dem Anlegen eines Girokontos oder diskutieren bei welchem Amt man ein Auto anmeldet.

Für Menschen, die noch nicht ausreichend alphabetisiert sind, sind Sprachnachrichten die einzige Möglichkeit Informationen auszutauschen. Apps können ferner Öffnungszeiten oder Adressen vorlesen.

Das Handy als Schatztruhe in der Fremde

“Als ich nach Deutschland kam, war ich ein Niemand. Für die Deutschen begann mein Leben hier in Deutschland, so als wäre ich aus dem nichts erschienen. Vor allem hatte ich keinen Pass und keine Zeugnisse und damit keine Identität. Es war, als hätte ich bis zu meiner Ankunft in Deutschland nicht existiert. Dann schenkte man mir ein Smartphone und meine Familie schickte mir Fotos, nicht nur von ihnen, sondern auch von mir als ich klein war. Endlich konnte ich beweisen: Ich war jemand! Denn in meiner Heimat war ich einst ein kleines Kind auf den Schultern meines Vaters, ein Baby auf dem Arm meiner Mutter, ich habe existiert. Die Fotos beweisen: Ich bin mehr als nur ein Flüchtling! Ich bin ein Mensch mit einer Geschichte.”

Die Bibel fürs Handy

Und nun? Selbst wenn man also die teils exzessiv wirkende Handynutzung akzeptiert und die andere Priorisierung von Dingen zumindest nachzuvollziehen versucht: Wie können wir konstruktiv mit der Tatsache umgehen, dass Handys im Leben junger Menschen eine große Rolle spielen, ohne dies überzubewerten?

Nutzen wir doch die Angewohnheiten von ihnen, um sie auf Dinge zu aufmerksam zu machen, die wirklich wichtig sind: Längst haben diverse christliche Organisationen erkannt, welchen Wert nicht nur das Internet, sondern auch Smartphones selbst haben. Diverse Homepages und Apps ermöglichen es Deutschen und Migranten, Gott kennenzulernen und im Glauben zu wachsen. Gerade für Konvertiten ist der Besitz einer Bibel mitunter lebensgefährlich. Welch ein Segen, dass es mittlerweile die Bibel für das Handy gibt!

 

Hier finden Sie einige christliche Apps und Homepages!

 

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