PlätzchenWie können wir Menschen mit Migrationshintergrund an Weihnachten beschenken? Hier einige Anregungen, wenn Sie orientalische Gäste zu Weihnachten einladen möchten:

Für muslimisch geprägte Menschen ist Weihnachten oftmals eine Zeit im Jahr, mit der sie nicht viel anfangen können. Sie nehmen Weihnachten als ein Fest der Christen wahr und können sich dadurch leicht ausgegrenzt fühlen.

Wie schön ist es, wenn gerade unsere fremdsprachigen Mitbürger auch etwas von dem Fest der Liebe Gottes mitbekommen! Doch was können wir tun, dass auch „der Fremde, der bei uns wohnt“ (3. Mose 19,34) eine Möglichkeit erhält, etwas von Gottes Geschenk in Jesus zu erfahren?

Dafür möchten wir gerne einige Anregungen geben:

Machen Sie eine Geschenkaktion!

Egal, ob der Kassiererin im Supermarkt, dem Arbeitskollegen oder Ihrem Nachbarn – machen Sie ihr oder ihm doch ein kleines Weihnachtsgeschenk! Hier haben wir einige Vorschläge, was sich eignet:

  • Eine DVD mit dem Jesusfilm in 24 osteuropäischen Sprachen, das Leben Jesu in Türkisch-Englisch oder Maria aus Magdala als Blue-ray Disc.
  • Ein Kalender in ihrer Sprache für das bald beginnende neue Jahr: Einen Postkartenkalender, Wandkalender oder einen Tagesabreißkalender mit einem  Bibelvers und einem Andachtstext für jeden Tag. Besonders die Gute Saat-App Kärtchen eignen sich zum Verteilen, lesen viele doch gerne eine Andacht über das Smartphone.
  • Mit selbstgebackenen Plätzchen oder weihnachtlichen Kleinigkeiten wie Strohsterne, Zuckerstangen, Schokoladenkugel oder einer Kerze „verziert“, haben Sie ein schönes kleines Mitbringsel. Weihnachtsmänner, Tannenbäumchen oder ähnliches, das vom eigentlichen Sinn von Weihnachten ablenkt, kann man ruhig weglassen

Das Ganze nett verpackt, schon hat man ein tolles Geschenk zum Weitergeben!

Falls Sie ein etwas Zeit aufbringen können: ein Besuch ist noch besser. Manchmal wird man zu einer Tasse Tee eingeladen. Dann ist es vielleicht möglich, ein bisschen mehr zu dem Geschenk und zu Weihnachten zu sagen. Das zeigt echtes Interesse und Wertschätzung und ist nicht nur in orientalischen Kulturen sehr wichtig.

 

Empfangen Sie Weihnachtsgäste!

Die ersten Gäste, die Gottes Sohn empfangen hat, waren Hirten, nach Schafen und Natur „duftend“, rau und vielleicht mit einer kauzigen Art. Dann kamen die Gelehrten aus Persien. Keine sehr weihnachtliche Kombination, oder doch? Feiern Sie doch dieses Jahr Weihnachten einmal anders, ursprünglicher! Vielleicht kennen Sie ja einen Geflüchteten oder eine türkische Familie, die Sie einladen könnten.

 

Tipps für orientalische Weihnachtsgäste

  1. Überlegen Sie sich, was Sie sich für diese besondere Feier vorstellen können. Wie läuft normalerweise Ihr Weihnachten ab? Was möchten Sie dieses Jahr machen? Was ist typisch, was ist wichtig, was kann man weglassen oder verändern?
  2. Nehmen Sie rechtzeitig (aber nicht zu lange vorher) Kontakt mit Ihrem Gast auf, und schlagen Sie vor, was Sie gerne machen würden; z.B. den Besuch eines Weihnachtsgottesdienstes, anschließendes Abendessen und einen gemütlichen Abend mit Geschenken. Ihr Gast sollte wissen, auf was er sich einlässt und auch äußern dürfen, wenn er etwas nicht möchte – etwa den Kirchenbesuch oder die Geschenke.
  3. Am besten sind eher kleine Geschenke. Sie sind an sich ein schönes Symbol für Weihnachten. Größere Geschenke könnten die Gäste jedoch überfordern.  Wie wäre es mit Wichteln für 5,- bis 10,- € oder je ein Geschenk als Familie hin und her?
  4. Der Besuch eines christlichen Gottesdienstes kann ein besonderes Erlebnis sein. Möglicherweise hat er / haben sie noch nie einen erlebt.
  5. Gemeinsames Essen hat in vielen Kulturen eine hohe Bedeutung – auch in der biblischen. Kochen Sie am besten etwas, von dem Sie sicher sind, dass es die Gäste mögen.
  6. Vergessen Sie nicht, dass es in orientalischen Kulturen oft als unhöflich gilt, sofort Ja zu einem Angebot zu sagen. Wenn z.B. ein Türke kein Getränk möchte, erfahren Sie erst nach dreimaligem Fragen, ob dem wirklich so ist.
  7. Backen und kochen Sie unbedingt ohne Schweinefleisch, Gelatine oder Schweineschmalz (mancher Stollen enthält auch Schmalz)!
  8. Planen Sie ruhig ein, die Weihnachtsgeschichte zu lesen. Vielleicht lassen Sie sie auch noch von den Gästen aus einem Neuen Testament in ihrer Sprache vorlesen. Neben der traditionellen Weihnachtsgeschichte in Lukas 2 ist für Muslime auch noch die Ankündigung der Geburt von Jesus interessant (Lukas 1,26-38 oder Matthäus 1,18-2,12).
  9. Gebete und Lieder in die Gestaltung des Abends mit einfließen lassen, wenn es passt und gewünscht ist.
  10. Geben Sie Gelegenheiten, Fragen zu stellen. So kann z.B. die Bedeutung des Weihnachtsschmucks oder verschiedener Bräuche erklärt werden.
  11. Man sollte sich bewusst sein, dass bei vielen islamischen Bräuchen und Festen jede Einzelheit festgelegt ist. Die genaue Einhaltung der Form ist deshalb so wichtig, weil sonst das Ritual ungültig ist und nicht als gute Tat angerechnet wird. Auch werden dabei immer wieder verschiedene Gebete und Verse auf Arabisch aufgesagt – unabhängig davon, ob man die Bedeutung des Gesagten versteht. Das Verständnis von Gottesdienst ist im Islam und im Christentum extrem gegensätzlich. Es ist auch für uns lohnend, sich einmal Gedanken zu machen, was wir während der Weihnachtstage tun und warum wir es tun.
  12. Seien Sie sich bewusst, dass Muslime viel Wert auf Äußerliches und Verhaltensweisen legen. So darf eigentlich ein Muslim ein Heiliges Buch nicht auf den Boden legen oder mit ungewaschenen Händen anfassen.
  13. Beten Sie vorher – oder am besten jetzt schon!
  14. Dem anderen Geschlecht gegenüber gilt es, zurückhaltend zu sein.
  15. Dem eigenen Geschlecht gegenüber kommt man sich durchaus näher, als wir es sonst in Deutschland gewohnt sind.
  16. Es ist gut, wenn wir nicht diskutieren; aber wir können unsere Sicht erklären und bekennen, was Gottes Wort sagt. Erzählen Sie von dem, was Sie mit Gott erlebt haben!
  17. Muslime nehmen uns aufmerksam wahr. Was wir in unserem Alltag leben, hat oft mehr Gewicht als Worte. Es ist nicht so wichtig, was wir sagen, sondern wie wir mit Jesus leben  – in ethischen Fragen, bei Schuld und Vergebung, Versöhnung, …

Wir wünschen Ihnen viel Freude, Gottes Segen und eine gute gemeinsame Zeit!

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